Wie alles anfing…
Ein anderer wichtiger Baustein der Therapie ist es, den Patienten etwas mit an die Hand zu geben, was sie zu Hause machen können. Die Behandlung von Schmerzpunkten kann man sehr gut zu Hause leisten. Ich selber konnte mich davon am Anfang meiner Ausbildung überzeugen und war tief beeindruckt davon, wie gut das funktionierte.
Auf dem Markt gab es allerdings bis dahin zwar viele verschiedene Instrumente und Geräte, aber so richtig zufrieden waren ich und meine Patienten eigentlich nicht. Entweder waren die Geräte umständlich zu bedienen (so dass man sich dabei wieder verspannte), oder sie waren aus Plastik oder nicht besonders vielseitig. Wir fanden durch langes Ausprobieren heraus, dass das menschliche Gewebe auf Holz am Besten anspricht, besser als auf Kunststoff oder Metall. Nicht nur löste sich das Gewebe schneller, es wurde vom Patienten auch als am angenehmsten empfunden. Nur der menschliche Finger des Therapeuten wirkte noch besser.
Einer der Hauptunterschiede zwischen den Geräten in der therapeutischen Praxis und den Geräten, die wir den Patienten empfehlen konnten, lag in der Dicke der Spitzen, mit denen man auf die Muskeln drücken sollte. In meiner Praxis habe ich eine Vielzahl von Spitzen mit unterschiedlicher Dicke und komme damit an verschiedene Muskelfasern heran, was auch manchmal dringend nötig ist. Auf dem Markt, gab es diese Vielfalt leider nicht. Diese Unzufriedenheit war dann auch der Motor für meinen Erfindungsgeist.
2016 hatte dann ein Patient, der von Beruf Schreiner war und ebenfalls die Erfahrung gemacht hatte, dass Holz bei ihm am besten wirkt, die Idee, einen von den Kunststoff-Helfern aus Holz nachzubauen. Dieser zunächst sehr einfache Prototyp, der zunächst nur für die Selbstbehandlung der Bauchdecke konzipiert war, wurde dann in den Folgejahren von mir immer weiter verfeinert und verbessert.
Dann stellte sich als nächstes die Frage, ob man für die anderen Muskelpartien, an die man mit diesem ersten Prototyp-Gerät nicht herankam, wie beispielsweise die Rückenpartie oder die Fußsohlen, nicht auch Geräte erfinden könnte. So testeten und designten wir herum, und es entstanden immer neue Geräte und Ideen sowohl zur Selbstanwendung als auch für mich zur Anwendung als Therapeut. Dabei folgten wir stets dem Prinzip “möglichst ergonomisch und einfach in der Handhabung, dabei aus (heimischem) Holz”.
Dieser Ideenfindungsprozess hält bis heute an und es gibt neben den bereits existierenden Holzhelfern, die bereits 90 % der behandelbaren Körperstellen abdecken, noch eine Reihe von geplanten Geräten, die dann in den nächsten Jahren schließlich auch einen Platz in der Holzhelfer-Reihe finden sollen.
Nun sollten aber wie gesagt die Trägergeräte aus meiner Praxis sich auch in den Geräten wiederfinden, um der Ursache wirklich auf den Grund gehen zu können. Also musste eine modulare Lösung her, bei der man sich die Spitzendicke auch bei den Selbsthilfe-Geräten (heute nennen wir sie “Selbsthelfer”) aussuchen können sollte. So kamen wir auf die Idee, Trägergeräte zu entwickeln, bei denen eine Reihe von Holzstäben (sogenannte Pins) mit unterschiedlich dicken Spitzen nach Belieben ausgetauscht werden können. Bis heute ein absolutes Novum auf dem Markt!
Also hatten wir die Kriterien bei der Produktion zu erfüllen:
- (möglichst heimisches) hochwertiges Holz
- ergonomisch und einfach in der Handhabung
- modulares System mit
- Trägergeräten für alle Körperbereiche
- beliebig austauschbaren, unterschiedlich dicken Spitzen
Dank der gemeinsamen Erfahrung von mir und vielen meiner Patienten, denen ich unsere Prototypen zum Ausprobieren überließ, kristallisierten sich schließlich die bereits existierenden Holzhelfer als jeweils (bis heute) beste Lösung heraus. Die Patienten waren begeistert und ich glücklich.