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Selbstbemächtigung der Patienten (DIY)

Eines der Ziele jeder aufrichtigen Therapieform sollte es sein, die Patienten so schnell wie möglich so unabhängig wie möglich vom Therapeuten zu machen. So habe ich es in meiner Ausbildung zum Pohltherapeuten gelernt und so setze ich es in meiner Praxis auch um.

 

Das bedeutet aber auch, dass man den Patienten möglichst viele Tipps, Tricks, Übungen und Hilfsmittel an die Hand geben sollte, damit diese im Falle von Beschwerden sich möglichst umfangreich selbst helfen können. Solche Hilfsmittel stellen die Holzhelfer dar.

 

Als ich vor einigen Jahren von Berlin in den Süden Deutschlands gezogen bin, stand ich vor dem Problem, dass sich hier kaum Kollegen im näheren Umkreis befanden, während ich in Berlin sehr viele Kollegen hatte, mit denen ich mich regelmäßig austauschen konnte. Auf diese Art und Weise kam ich damals ständig an eigene Behandlungen dran, was ich im Rückblick als eine sehr luxuriöse Situation empfinde. Nun im Süden Deutschlands, musste ich kreativ werden, wenn ich mir selber Muskelverspannungen lösen wollte. Deshalb erfand ich die Holzhelfer-Serie, mit der ich mich nun auch ohne die Hilfe von Kollegen selber behandeln konnte, und zwar so, dass es meinen eigenen (hohen) Ansprüchen genügt.

 

Schnell stellte ich fest, dass ich diese Geräte, die bei mir gut funktionieren, natürlich auch meinen Patienten geben wollte, damit auch diese davon profitieren. Alle Prototypen wurden stets an die Patienten verteilt und zum Testen freigegeben. Das Feedback der Patienten war von Anfang an sehr positiv und verhalf dazu, die Produkte stetig weiter zu entwickeln und zu verbessern. Die Dankbarkeit der Patienten und die Bindung der Patienten an die Praxis war ein schöner Nebeneffekt, den ich dankbar zur Kenntnis nahm. Und natürlich dürfen auch alle anderen Therapeuten, die diese Geräte in ihrer Praxis benutzen wollen, von genau dem gleichen Effekt profitieren. Den Patienten zu zeigen, was sie zu Hause selber machen können, und das auch noch mit Erfolg, ist ein Garant für Dankbarkeit bei diesen.

 

Die Angst mancher Therapeuten, dass man sich selbst dadurch überflüssig macht und abschafft, ist aus meiner Sicht absolut unberechtigt, denn jeder Patient, den man glücklich macht und dem mal helfen kann, erzeugt meiner Erfahrung nach zwei neue, die um einen Termin bitten! Außerdem ist es ja nicht so, dass die Holzhelfer eine Lösung für alle Probleme sind. Bei Muskelverspannungen können sie zwar sehr gut helfen, bei vielen anderen Problemen braucht man aber nach wie vor die professionelle Sicht eines kompetenten Therapeuten, seine Hände und vielleicht auch noch ganz andere Hilfsmittel.