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Triggerpunkttherapie

Laut Wikipedia hat „die Triggerpunkttherapie […] als Ziel die Beseitigung von Schmerzen, die auf sogenannte myofasziale Triggerpunkte zurückgeführt werden. Diese sind lokal begrenzte Muskelverhärtungen in der Skelettmuskulatur, die lokal druckempfindlich sind […]”.

Die Idee dabei ist, dass diese Muskelverhärtungen, auch Myogelosen genannt, Schmerzen oder Missempfindungen auslösen („triggern“) können, die nicht unbedingt am Ort der Verhärtung sein müssen, sondern sogar meistens etwas weiter entfernt liegen. Auf diese Weise entstanden regelrechte „Kataloge“ oder „Karten“ des menschlichen Muskelsystems mit Anleitungen, wo genau nach diesen Triggerpunkten zu suchen sei.

Das beste und umfangreichste Standardwerk zu diesem Thema ist wohl das Lehrbuch von Travell und Simons, dass unter dem englischen Titel „Myofascial Pain and Dysfunction: The Trigger Point Manual“ (deutsch: „Handbuch der Muskel-Triggerpunkte“) in den 1990er Jahren erschienen ist. Später kamen andere Autoren und Bücher dazu, die ebenfalls neue Erkenntnisse integrieren konnten, wie beispielsweise die Werke von Clair Davies (1937-2006) und seiner Tochter Amber Davies.

In jüngerer Zeit erfreut sich die Triggerpunkttherapie wachsender Beliebtheit und entsprechend werden immer wieder neue Bücher und Websites zum Thema veröffentlicht. Auch die Gesundheits- und Therapiebranche hat die Triggerpunktbehandlung für sich entdeckt und den Markt mit immer neuen Geräten und Hilfsmitteln angereichert, die bei der doch sehr anstrengenden Arbeit mit den Triggerpunkten helfen sollen. Insbesondere aus Asien, wo man bereits seit Jahrhunderten mit druckschmerzhaften Punkten arbeitet (beispielsweise in der chinesischen Massage „Tui Na“ oder im japanischen „Shiatsu“) kommen bereits einige Geräte aus Holz; im Westen entwickelten sich dann eher Helfer aus Metall oder Kunststoff (beispielsweise die Faszienrollen und -bälle, Acryl-Druck-Griffe usw.). Im Zuge des allgegenwärtigen Bewusstseins für Nachhaltigkeit sind inzwischen auch einige westliche Anbieter dazu übergegangen, Geräte aus Holz, die bei der Arbeit mit den Triggerpunkten helfen sollen, herzustellen.

Die Triggerpunkttherapie war eine der vielversprechenden neuen Therapieansätze bei der Lösung von Beschwerden, die auf muskuläre Verspannungen zurückzuführen sind. Aber auch sie hatte natürlich ihre Grenzen.  Meine Ausbilderin, Dr. Helga Pohl, hat anfangs auch mit Triggerpunkten gearbeitet, bis sie dann herausgefunden hat, dass es eben nicht unbedingt so ist, dass ein (nicht immer exakt zu lokalisierender) „Triggerpunkt“ eine Beschwerde auslöst, die dann weiter weg empfunden wird, sondern dass auch und vor allem exakt am Ort der Beschwerde selbst Muskelhärten und fasziale Kontrakturen gefunden werden können. Dies führte dann zum Konzept der Schmerzpunkte und der Schmerzpunkttherapie. (HIER auch auf der Homepage der Pohltherapie nachzulesen)