Durch die therapeutische Arbeit mit den Triggerpunkten stellte sich bald heraus, dass nicht nur weit entfernte Punkte als Ursachen von Beschwerden infrage kommen, sondern vor allem auch Muskelhärten, die unmittelbar am Ort der Empfindung vorhanden sind.
Darauf wies bereits Dr. Max Lange 1931 in seinem Buch „Die Muskelhärten (Myogelosen)“ hin (Lehmanns Verlag, München). Später untersuchte Dr. Furter das Phänomen und basierte darauf ein sehr eigenes, mit Schmerzpunkten arbeitendes und für viele Patienten äußerst hilfreiches System.
Deshalb macht es eigentlich keinen Sinn mehr, allein von „triggernden“ Punkten zu sprechen. Besser wäre es daher, von „Schmerzpunkten“ zu sprechen und diese zu behandeln.
Dr. Helga Pohl, die Begründerin der Pohltherapie, schreibt dazu in ihrem bahnbrechenden Aufsatz „Alles psychosomatisch?“:
„Als Alternative zum Stellen einer Diagnose schlage ich vor, alles, was der Patient
sagt, ganz ernst und ganz wörtlich zu nehmen. Lässt man sich nämlich genau die
Stelle oder die Stellen zeigen, wo die Beschwerden auftreten und drückt probehalber
auf eben diese Stellen, so wird man feststellen, dass man unter den Fingern
Verhärtungen im Muskel und/oder im Bindegewebe spürt. Außerdem wird der Patient
ab einer gewissen Intensität des Druckes vor Schmerzen aufschreien. „Ja“, sagt er
„genau da ist es! Es ist, als wenn Sie mit einem Messer da hinein stechen“. „Da ist ja
genau mein Menstruationsschmerz“ „Ja, genau, da tut mir der Rücken weh“, „Genau
von da kommt meine Übelkeit.“
Diese, wie ich finde, gute Nachricht hat gleich mehrere Vorteile:
- Man muss sich kein kompliziertes Katalog- und Lokalisationssystem merken, um geheime Triggerpunkte zu finden, sondern kann direkt am Ort der Beschwerde suchen.
- Man lernt, seiner Wahrnehmung und seinem „inneren Navigationssystem“ (LINK) zu vertrauen.
- Bei richtiger Anwendung (siehe FAQs) kann man sich sehr schnell eine „Erste-Hilfe“-Methode aneignen, die die Spitze des Eisbergs schon mal kappen kann, so dass man deutlich beschwerdefreier durchs Leben gehen kann.
Die Schmerzpunktbehandlung kann passiv durchgeführt werden, wie das in der Regel beinahe alle Therapeuten und Therapieformen vorschlagen und durchführen. Das heißt, der Patient wird BEhandelt, liegt dabei passiv auf der Therapieliege oder Massagebank, und beide, Therapeut und Patient, warten, bis der Schmerz nachlässt.
Es gibt aber auch noch eine andere Methode, die ebenfalls auf Dr. Helga Pohl zurückgeht, und die meines Erachtens wesentliche Vorteile hat: Die aktive Schmerzpunktbehandlung.